Das hören wir oft, wenn wir mit Kunden die Inhalte für eine Mitarbeiterbefragung erarbeiten.
In der Tat ist das ein zweischneidiges Schwert: Thematisiert man das Gehalt überhaupt nicht, dann sind manche MitarbeiterInnen beim Ausfüllen irritiert, weil etwas ganz Zentrales dafür, dass man überhaupt Arbeiten geht, gar nicht angesprochen wird. Das wäre wie eine Kundenbefragung, in der nichts über den Preis vorkommt.
Auf der anderen Seite machen nur Fragen Sinn, die sich mit etwas befassen, das auch bearbeitet, verändert werden kann. Und das ist beim Gehalt nicht immer der Fall. Sei es wegen politischer Verflechtungen (z.B. im Gesundheitswesen) oder weil einfach der wirtschaftliche Spielraum für eine nennenswerte Gehaltssteigerung nicht gegeben ist.
Wir regen dazu an, das Thema ins Fragenprogramm aufzunehmen, wobei die knallharte Frage, wie zufrieden man mit dem eigenen Gehalt ist, vielleicht durch eine Relativierung ersetzt werden kann: „Verglichen mit meinen KollegInnen werde ich gerecht bezahlt.“ Damit kommt das Thema vor, und zwar in einer Form, die nicht automatisch eine Gehaltsdiskussion losstartet.